Bestäubung 2014

Dieses Jahr ist ja auf Grund der Ausfälle ein entspanntes Kürbisjahr, da ja alle Pflanzen, bis auf Patch II, ausgefallen sind. Dennoch muss man ständig an der Pflanze arbeiten, damit auch wirklich alles gelingt. Zu den täglichen Arbeiten gehört bei mir, dass ich nun fast täglich über das Bewässerungssystem dem Kürbis etwa 4-500 Liter Wasser zukommen lasse. Diese Literzahl ist dem recht sandigen Boden geschuldet, den wir hier in Brandenburg haben. Bei Böden mit höherem Lehm- und Humusanteil darf es sicher auch weniger sein.

Auch das Eingraben der Seitenranken gehört hier zum täglichen Geschäft. Das Eingraben der Seitenranken fördert die Bildung von Wurzeln an den Ranken selber und erhöht damit die Fähigkeit mehr Wasser aufnehmen zu können. Gleichzeitig fixiert man alle Ranken und muss bei starken Unwetter nicht befürchten, dass Ranken abbrechen.

Blick unter die Pflanze DSC_0301

Die dritte Arbeit ist das Bestäuben, was man hoffentlich je Pflanze nur einmal im Jahr vollziehen muss. Hierzu schaue ich mir eine weibliche Blüte aus, die an der Hauptranke etwa zwischen 3,50m – 6m liegen sollte.

Ranke + Kürbis

Diese Blüte wird dann kurz vor der Blüte mit einem Nylonstrumpf vor Fremdbestäubung und Feuchtigkeit geschützt und ernte gleichzeitig männliche Blüten von der selbigen oder einer anderen Kürbispflanze, die ebenfalls kurz vor der Blüte stehen. Auch diese Blüten sichere ich vor Fliegen, Bienen und was sonst noch so kräucht und fleucht.

Sicherung männliche Blüte

Ich binde die Blüten immer mit einem Stück Bindfaden oder Draht zu.

Am 04.07.2014 war es dann endlich so weit. Gegen 4:10Uhr in der Früh habe ich meine männlichen Blüten vomVortag aus dem Glas Wasser genommen und bin vorsichtig zur weiblichen Blüte gegangen. Vorsichtig, damit die Pollen in der männlichen Blüte nicht schon vorher vom Stempel plumpsen ;-).

Stempel mit Pollen

An der  weiblichen Blüte angekommen, wird es ernst und größte Sorgfalt ist gefragt. Nun muss der Nylonstrumpf vorsichtig von der weiblichen Blüte entfernt werden, ohne diese zu beschädigen oder gar abzubrechen.

Nun nimmt man eine männliche Blüte und entfernt dort behutsam die Blütenblätter, um den Pollenstempel frei zu legen. Ist dieses geschafft, führe ich den männlichen Stempel an den weiblichen ran und verreibe vorsichtig die Pollen an den weiblichen Lobbern,

Pollen an den Lobber

bis keine mehr am Stempel sind. Diesen Prozess wiederhole ich mit 2-3 männlichen Blüten.

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Ganz nach dem Motto: viel hilft viel :-). Ist dieser Teil erstmal geschafft, muss die weibliche Blüte wieder mit dem Nylonstrumpf für 2 weitere Tage vor Fremdbestäubung geschützt werden.

Nun heißt es: Daumen drücken und auf eine gelungene Bestäubung hoffen. Hilfreich ist es, die Bestäubung in der Früh zu machen und die Blüte vor direkter Sonneneinstrahlung und Nässe zu schützen.

Nach einigen Tagen sollte sich ein deutliches Wachstum einstellen, was visuell und auch messbar sein sollte. Falls es nicht geklappt haben sollte, muss man einfach auf die nächste Blüte warten. Hart, aber so ist es in der Natur. Sicherlich kann man diesen ganzen Prozess auch ganz der Natur überlassen. Wenn dem so ist, gibt es keine Garantie, dass die Kerne aus diesem Kürbis auch wirklich wieder goße Nachkommen produzieren kann, da möglicherweise die genetische Linie Atlantic Giant, dann von einem Hokkaido des Nachbarn durchkreutzt wurde.

So das war es erstmal wieder von mir. Bei Fragen einfach anrufen oder via  E-Mail schreiben und ich versuche euch zu helfen 🙂

Euer Kürbisolli

 

 

 

Zum Heulen in den Heul-Club ;-(

Hallo Ihr Gärtner und Züchter da draußen,

ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, weil ich nicht wusste, wie ich es schreiben sollte.  Fange ich mal so an ….. ich könnte nur noch Heulen, denn die Saison ist so gut wie gelaufen für mich. Mit soviel Widrigkeiten hatte ich noch nie zu kämpfen, wie in diesem Jahr.

Patch I:

Patch 1 hat ja im Herbst neuen Boden bekommen und die Zeit ihn optimal vorzubereiten war nicht gegeben.  In einem meiner Vorberichte erwähnte ich es, glaube ich, auch schon, dass ich nicht all zu viel fürPatch I und III erwarte. Aber das nun gar nix so recht wachsen will auf dem ausgeruhten und neuen Boden, enttäuscht mich doch arg.

Hier sollte der 401 Karkos 2013  auf knapp 70m² seine Beere voll entfalten ….und nun schaut euch dieses Bild an 🙁 ein Trauerspiel

401_Karkos_2013_missglückt

 

Patch II:

Im Gewächshaus habe ich den 1140 Finders 2011 gepflanzt. Der Finders wächst standesgemäß und ist vom Wachstum voll im Plan, wie ich finde. Was aber auffällt, ist die sehr dünne Hauptranke und auch die dünnen Seitenraknen, die mir sogarnicht gefallen wollen. Der Finders hat nun eine Länge von 450cm und der Keeper (Kürbis, der bestäubt werden soll)  ist schon in Sicht. Doch womit bestäuben ???? ich weiß es nicht…

1140 Finders_spiddelig

Patch III:

Auf Patch III habe ich den 1560 Meier 2012 gepflanzt. Auch hier habe ich im vergangenen Herbst ca. 30Tonnen Muttererde ausgetauscht, um für 2015-16 optimalen Boden zu haben. Hier war die Pflanze am Anfang so schlecht entwickelt, wie auf Patch 1. Gelbe Blätter mit Punkten darauf und kaum Wachstum …  Doch dann tat sich was und der 1560 Meier 2012 fing trotz Nacktschneckenschäden an zu wachsen.

Ich war sooo froh darüber 🙂 doch letztes Wochenende hat mir was,wer auch immer die Hauptranke bei etwa 120cm abgebrochen, gerissen oder gefressen. Das letztere liegt am nächsten, da der abgebrochene Teil unauffindbar war. Und erbildet bis  jetzt kaum Seitenranken, die ich nun als Sekundärhauptranke nach vorne ziehen könnte.  Also richtig Mist.

Meier_Spitze Abgewasauchimmer

Riesenkohl:

Muss ich da noch was sagen ??? Ja, ich liebe Rehrücken … das sollte genügen!!!!!!

Riesenkohl_abgefressen

Riesenmöhren:

Siehe Riesenkohl

Möhreeinzeln abgefressen

Möhren_abgefressen

LG:

Ja was soll ich da noch sagen…. das Projekt Long Gourde war im letzten Jahr sehr erfolgreich für mich, denn mit 291 cm habe ich den 1. Platz in Berlin/Brandenburg gemacht und Platz 39 in der ewigen Weltrangliste der GPC. Das hat natürlich meinen Ehrgeiz geweckt und auch hier habe ich noch zusätzlich zu den normalen Vorbereitungen Lehm eingebracht, um besser Wasser und Nährstoffe speichern zu können. Das Wachstum ist, seit dem Auspflanzen, bei fast null und die Nacktschnecken sind nicht ganz ohne Schuld, wobei auch hier sicherlich der Bodenaustausch etwas mit reinspielt. Und wenn das alles nicht schlimm genug ist, hatte bzw. habe ich ja noch ne Wette mit einem Züchterfreund aus Köln offen. Das schmerzt mich schon jetzt, ihm ein 5L Fässchen Bier geben zu müssen 🙂 Aber 2015 werde ich diese Wette erneuern !!!!!!!

LG_ohne_Worte

Und wenn all dies nicht schon jeden Züchter an den Rand eines Nervenzusammenbruches bringen würde, hat nun der Rasen auch noch so einen komischen Pilz.

Rasen

Ich werde mich jetzt im Heul-Club als Vorsitzender bewerben.

Euer Kürbisolli

 

Patchbesuch in Hessen

Letzte Woche war ich aus beruflichen Gründen im Land des Äbbelwoins und habe mich weiterbilden dürfen. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich gleich doppelt weiter gebildet, denn ich habe Wilfried Schierding mal einen Besuch abgestattet. Und was soll ich sagen, es geht halt doch immer noch besser und noch extremer. 🙂

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Nach einem wohltuenden Kaffee und lecker Kuchen habe ich sehnsüchtig darauf gewartet, dass Wilfried mich endlich in sein Kürbisreich bringt, um mir alles zu zeigen. Und ich wurde nicht enttäuscht 🙂 Einfach nur eine tolle Anlage, wo ich Einiges lernen konnte. Von seiner Chemieküche, über das Bewässerungssystem, bis hin zu seinen 2 aktuell eingesetzten Pflanzen (1985 Miller 2013 & 1744 Fulk 2013), hat er mir alles gezeigt und keine Fragen offen gelassen.

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Wilfried_und_ich

Wer von Euch nicht die Möglichkeit hat Wilfried persönlich zu besuchen, dem möchte ich hier wärmstens sein Buch Riesenkürbisse: Der Weg zum Rekord Teil 1 (von 4 Teilen aber Achtung es ist ein E-Book) empfehlen, in dem er wirklich alles verständlich und in sich schlüssig mit wertvollen Tipps beschreibt, was er da zu Hause so treibt mit seinen Kürbissen. Und zum Abschluss gab es ein leckeres Abendessen mit Lachsstreifen, getoastetem Brot, Salat und ein leckeres Hefeweizen. Die Zeit ist verflogen, wie verrückt und ich freue mich schon auf das nächste Treffen.

Danke an dieser Stelle an Wilfried und seiner Frau für alles 🙂

Euer Kürbisolli

 

Wilfried Schierding:

2011: Deutscher Meister 2011 mit 603kg

2011: 3. Platz Europameisterschaften in Ludwigsburg  mit 625,0kg 

2012: 5. Platz Deutsche Meisterschaft mit (565,2 Kilogramm) 2012

2012: 10. Platz bei der Europameisterschaft in Ludwigsburg mit 562,6kg

2013: 2. Platz Deutsche Meisterschaft mit (764 Kilogramm) 2013

Kürbis Stand 11.05.2014

Hallo Ihr Freunde der orangenen Riesenbeere, ich vermelde mal wieder einen Zwischenstand der Entwicklung meiner Kürbispflanzen. In diesem Jahr habe ich ja etwas eher begonnen und habe mir da einen kleinen Vorteil beim Pflanzenstand erhofft. Doch leider musste ich feststellen, dass sich, auch auf Grund der Wetterbedingungen, nicht wirklich ein großer Vorteil daraus ergeben hat, wenn ich mir im Archiv den Bericht vom 11.05.2013  so ansehe.

Patch I 401* Karkos 2013:

Der 401* Karkos 2013 entwickelt sich seeeehr langsam und die Gelbfärbung der ersten 2 Blätter gefällt mir ganz und gar nicht. Ich will mal hoffen, dass es sich hier um nix Schlimmes handelt, denn die anderen Blätter sehen recht gut aus.

401_Karkos_2013_11.05.14

Patch II 1140 Finders 2011:

Der 1140 Fiders 2011 hat es von allen am besten, denn er darf  im großen Gewächshaus wachsen und ist, obwohl er der letzte von allen dreien gezogen wurde, auf Grund der Wärme im Gewächshaus auf dem gleichen Stand, wie die beiden anderen.

1140_Finders_2011_11.05.14

Patch III 1560 Meier 2012:

Patch III macht mir am meisten Sorgen, denn da machen mir die Wildschweine das Leben schwer und haben bisher den Kürbis nicht erwischt. Doch was die Wildschweine nicht schaffen, machen nun die Nacktschnecken. Es ist das erste Mal, dass ich mit den Biestern zu kämpfen habe. In den vergangenen Jahren lebten wir friedlich miteinander 🙁

Auf dem Foto kann man gut erkennen, dass sie hier schon erheblichen Schaden an der Pflanze verursacht haben, so dass ich mich nun entschieden habe, zum Schneckenkorn zu greifen, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Auf dem folgenden Bild ist sehr gut zu erkennen, was sie schon angerichtet haben.

1560_Meier_2012_11.05.14

Das war es erstmal wieder aus meiner kleinen Beerenwelt.

Euer Kürbisolli

Eisheiligen

Nachdem es in Berlin/Brandenburg schon so richtig warm geworden ist, habe ich mich entschieden, die Kürbispflanzen schon 14 Tage eher als letztes Jahr nach draußen zu pflanzen. Da es aber in den kommenden Tagen doch wieder richtig frisch geworden ist, mit Risiko von Bodenfrost, musste ich reagieren und habe die beiden Kürbisse auf Patch I (401* Karkos 2013) und III (1560 Meier 2012) mit Minigewächshäusern geschützt.

Minigewächshaus_Patch I Patch III_Minigewächshaus

Abends stelle ich dann noch ein Grablicht in das Gewächshaus, damit es etwas überschlagen warm ist.

Grablicht -)

Und am 02.05.14 habe ich auch den dritten im Bunde (1140 Finders 2011) auf Patch II gepflanzt, nachdem ich 5kg Hornspähne und ca. 10kg Perlhumus auf 70m² verteilt und untergefräst habe.

1140 Finders 2011 1140 Finders 2011 im Patch II

Ich hoffe, dass er nun schön wächst und am Ende des Jahre einen dicker Kürbis an seiner Pflanze hängen wird.

Euch allen weiter viel Erfolg bei der Aufzucht Eurer Pflanzen.

Euer Kürbisolli