Am letzten Wochenende war es mal wieder soweit. Zum 5. Mal trafen sich die Kürbiszüchter aus der ganzen Republik, ja sogar aus Österreich, um Erfahrungen, Tipps und Tricks auszutauschen. Eine tolle Veranstaltung, deren Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr wächst und sich immer größter Beliebtheit erfreut. Thomas Puchner aus Österreich machte das diesjährige Treffen zu einem internationalen Treffen. Am Freitag bin ich mit meiner Familie bereits mittags losgefahren, um sicherzustellen, dass ich auch wirklich vor 20:00 Uhr im Hotel „Waldhaus Wittgenthal“ ankomme.
Der diesjährige Organisator, Mike Rohrdiek, bat mich im Vorfeld einen Vortrag zum Anbau, der Verwendung und der Geschichte von Speisekürbissen für die Öffentlichkeit zu halten. Gesagt getan, noch im Hotelzimmer feilte ich an meinem Vortrag und meine Anspannung stieg nochmals, als ich erfuhr, dass auch das MDR mit einem Filmteam vor Ort sein würde, um von dem Treffen und meinem Vortrag zu berichten. Ca. 25 Leute waren gekommen, um meinem Vortrag über zu lauschen.
Aber ich sollte nicht ohne moralische Unterstützung bleiben. Die bereits angereisten Züchter wohnten ebenfalls dem Vortrag bei und ich konnte hier und da auf deren Fachwissen zurück greifen. Die anfängliche Aufregung legte sich sehr schnell, denn bei diesem Thema bin ich ja in meinem Element und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich einen kurzweiligen Vortrag abgeliefert habe. Anschließend hatten die Interessierten die Möglichkeit mich und meine Züchterkollegen mit Fragen zu löchern, was sie, sehr zu unserer Freude, eifrig taten. Selbstverständlich habe ich ein paar Samen zur Verfügung gestellt, in der Hoffnung, noch mehr Leute für die Kürbiszucht zu begeistern. Zu vorgerückter Stunde blieb nur der Züchterkern übrig und wir fachsimpelten und unterhielten uns auch über Gott und die Welt. Ein schöner Abend ging zu Ende.
Am Samstag stand dann der offizielle „Crazy Growers“-Veranstaltungsteil auf dem Plan. Bis zum Mittag trudelten auch die restlichen „Crazy Growers“ ein und auf ging‘s nach Merkers ins „Erlebnisbergwerk“. Eine mehrstündige Führung durch das Kali-Bergwerk stand uns bevor.
Da dieses Bergwerk Besucher erst ab 10 Jahren zulässt, hatte Christine Rohrdiek für alle „Unter-10-Jährigen“ ein tolles Kinderprogramm organisiert. Vom Plätzchen backen, über Basteln, Mittagsversorgung, Schlossgespenst suchen, war alles dabei, das unsere Kids glücklich gemacht hat. Ein großes Dankeschön noch einmal an dieser Stelle. So konnten wir das Programm für die „Großen“ unbeschwert genießen. Wir „Großen“ wurden dann in Bergmannskleidung gesteckt
und schon ging’s im 3-stöckigen Aufzug ab in 400 m Tiefe. Hier durften wir in Besucherfahrzeugen Platz nehmen
und schon ging die wilde Fahrt durch die Gänge des Bergwerk los bis wir ca. 600 m unter der Erde waren. Wir empfanden die Fahrt als richtig rasant, obwohl wir nur zwischen 30 und 40 km/h fuhren.
Die Haare wehten trotzdem wild. Wer mal eine tolle Tour durch ein Bergwerk machen möchte, dieses ist mehr als nur zu empfehlen. Viel Geschichte, viel Spaß und jede Menge Wissen. Nach ca. 3 Stunden fuhren wir wieder zurück ins Waldhaus, wo am Buffett Thüringer Rostbratwürste, Kammscheiben und Salat gereicht wurden.
Gut gestärkt berichtete Udo Karkos über die Verwendung von CO² in der Kürbiszucht,
dem fügte Matthias Händel noch einiges hinzu und es wurde kontrovers diskutiert.
Im Anschluss wurden die Preise in den diversen Kategorien des „Crazy Growers“-Forum vergeben. Sebastian Lüders führte hier durchs Programm. Am Ende konnte der Österreicher Thomas Puchner den Wanderpokal als Gesamtsieger entgegennehmen.
Natürlich gab es auch in diesem Jahr eine Versteigerung von Kernen, Düngemitteln usw., die sich reger Beteiligung erfreute. Im Anschluss wurde das eingenommene Geld gleich wieder in eine Lokalrunde investiert.
Es war schön mit anzusehen, wie rege der Austausch unter den Züchtern war. Die alten Hasen diskutierten und gaben ihr Wissen gern an die Frischlinge weiter. Der Älteste unter unseren Züchtern hielt auch in diesem Jahr ein tolles Präsent für die Züchter bereit. Ein Kalender, in dem er die letzte Saison der „Crazy Growers“ wunderbar dokumentiert hatte. Ein sehr persönliches Präsent, dass von allen andächtig entgegengenommen und begutachtet wurde. Herzlichen Dank lieber Johannes Göll für die liebevolle Zusammenstellung. Viele Züchter reisten mit ihren Familien an und an dieser Stelle freue ich mich besonders darüber, wie eng der Kontakt auch unter den Frauen der Züchter geworden ist. Natürlich haben wir auch weibliche Züchter und deren Männer waren selbstverständlich auch mittendrin, statt nur dabei. Das Treffen endete erst in den frühen Morgenstunden, was Einigen am nächsten Tag deutlich anzusehen war 😉
Am Sonntagmorgen ging ein tolles Treffen zu Ende und alle verabschiedeten sich mit Wehmut voneinander. Eins steht felsenfest, jeder freut sich schon jetzt auf das nächste Züchtertreffen in 2016.
Herzlichen Dank an Familie Rohrdiek für die Organisation des diesjährigen Züchtertreffens und Dank an alle Fleißigen, die das Treffen mit Beiträgen und kleinen Programmhighlights gefüllt haben.
Euer Kürbisolli